Wieso sollte ich eine Quarantäne durchführen?


Das Tier muss zunächst den Transportstress verkraften, denn auch dadurch können Krankheiten ausgelöst werden. Einige Parasiten benötigen Zeit, um sich im Tier zu vermehren. Diese können eventuell erst nach einiger Zeit nachgewiesen werden, wenn das Tier sie im Kot in entsprechend großer Menge ausscheidet.

Des Weiteren geht es darum, in der Quarantäne das Tier kennen zu lernen:

Wie reagiert es auf mich?

Frisst das Tier?

Funktioniert die Häutung ohne Probleme?

Verhält es sich normal? Legt es eventuell neurologische Störungen an den Tag?

Funktioniert die Verdauung? Kotet es normal oder kommt es vielleicht sogar zu Durchfall und Erbrechen?

Man sollte daher immer den Gedanken im Kopf haben, dass eine nicht sauber durchgeführte Quarantäne schlimmstenfalls den Tod aller Schützlinge bedeuten kann. Denn auch ein augenscheinlich gesundes Tier kann die für Leopardgeckos tödlichen Cryptosporidienerreger in sich tragen.


Wie gehe ich bei einer Quarantäne genau vor?


Die Dauer beträgt im Optimalfall 3 Monate. Muss das Tier behandelt werden, kann sie auch darüber hinaus andauern. Das neue Tier wird nach dem Transport in eine bereits vorbereitete Quarantänebox gesetzt. Im besten Fall befindet sich diese Box in räumlicher Trennung zu den restlichen Bestandstieren.

Als Quarantänebox eignet sich eine handelsübliche Plastikbox. Für ein adultes Tier sollte diese die ungefähren Maße von 60x40x15cm (lxbxh) haben, damit alle benötigten Einrichtungsgegenstände darin Platz finden. Man kann natürlich auch kleine Terrarien als Quarantänebecken verwenden. In dem Fall, dass das Tier an Cryptosporidien erkrankt ist, müsste dieses aber entsorgt werden und eine Plastikbox ist da leichter weggeworfen.


Was bzw Welche Gegenstände brauche ich für eine Quarantäne?


Zunächst muss für eine entsprechende Belüftung gesorgt werden. Dazu kann man entweder kleine Möbellüftungsgitter einsetzen oder einfach Löcher bohren. Diese werden an zwei gegenüberliegenden Seiten platziert, sodass eine Kaminlüftung entsteht. Sprich Rückseite oben, Vorderseite unten.

Als Bodengrund wird aus hygienischen Gründen Küchenrolle (Zewa) verwendet, welches regelmäßig gewechselt wird.

Des Weiteren benötigt der neue Leopardgecko eine Wetbox. Verwenden kann man hier z.B. eine Eisdose, in die man oben ein Loch reinschneidet. Gefüllt wird diese mit feuchtem Kokusfaserhumus.

Weitere Einrichtungsgegenstände sollten ein Wasserschälchen und ein Schälchen mit Calciumpulver (zerriebenes Sepia, Calciumcitrat oder –carbonat) sein.

Der kleine Gecko braucht auch eine Höhle. Als versteckmöglichkeit biete ich immer eine leere zewarolle/toilettenpapierrolle an.

Für die regelmäßig anstehenden Häutungen sollte auch ein Gegenstand nicht fehlen, woran sich der Gecko die alte Haut abschürfen kann. Gut geeignet ist ein Stein, da dieser auch abgekocht oder abgebacken werden kann.

Da das Tier zu gleichen Parametern in der Box gehalten wird, wie später im Terrarium, ist natürlich Beleuchtung und Wärmezufuhr von 12 Stunden unabdingbar.

Man sollte darauf achten, dass ein Temperaturgefälle in der Box gegeben ist. Verwendet man Heizmatten, sollten diese nur 1/3 der Fläche der Box ausmachen. In der Regel reicht die Größe mit 7 oder 8 Watt, je nachdem welches Fabrikat man verwendet. Man kann natürlich auch eine kleine Schreibtischleuchte oder Leuchtstoffröhre verwenden. Ein Teil der Box sollte auf ca. 30°C beheizt werden, der kühlere Teil auf Zimmertemperatur gehalten werden.

Gefüttert wird das Tier abwechslungsreich und in gleicher Menge wie später im Terrarium, jedoch seinem Alter und gesundheitlichen Zustand entsprechend.

Die regelmäßige Fütterung ist wichtig, damit der Gecko Kot in ausreichenden Mengen absetzen kann.

Dieser wird gesammelt und zur Kotuntersuchung in ein Labor gegeben. 


Wichtig für eine einwandfreie Hygiene ist das Händeln des Tieres und seiner Einrichtung nur mit Einweghandschuhen und separater Futterpinzette.